STÄDTEPARTNERSCHAFT

ZWISCHEN

BLAYE UND ZÜLPICH


Der Weg zu ihrer Verwirklichung


von Bernd Woop

Als Konrad Adenauer und Charles de Gaulle am 22. Januar 1963 ihre Unterschriften zwischen den deutsch-französischen Freundschaftsvertrag, dem Elysee-Vertrag, setzten und damit eine neue Epoche der deutsch-französischen Beziehungen einläuteten, hatte diese neue Ära auf kommunaler Ebene längst begonnen.



Denn die deutsch-französische Aussöhnung erfolgte auf staatlicher Ebene später, als die schon viel früher erfolgreiche kommunale Annäherung. Nicht erst seit der Unterzeichnung des Vertrags haben die deutsch-französischen Beziehungen wichtige Impulse aus dem Dialog zwischen den Gemeinden und den Bundesländern einerseits und den französischen Regionen und Departements andererseits erhalten. Schon viel früher wurde auf dieser Ebene eine Vielzahl von Partnerschaften geschlossen, die mittlerweile seit Jahrzehnten Früchte tragen. Die Idee, die deutsch-französische Aussöhnung durch Städtepartner-schaften voranzutreiben, fußte auf dem Gedanken, dass Vertreter von Gemeinden und Städten es vielleicht leichter hätten den Weg zueinander zu finden, als staatliche Politiker. So fand bereits 1948 das erste deutsch-französische Bürgermeistertreffen statt.

Zwei Jahre später wurde die erste deutsch-französische Städtepartnerschaft zwischen Ludwigsburg und Montbeliard geschlossen. Es folgten viele Städte und Gemeinden, darunter auch Zülpich.

Als Dr. Theo Rohr, Ehrenbürger der Städte Blaye und Zülpich, 1964 das Amt des Leiters des damaligen Progymnasiums Zülpich übernahm, war sein erstes Ziel, die Schule zum Gymnasium auszubauen. Seine zweite Aufgabe sah er darin, zur Verständigung zwischen Franzosen und Deutschen eine Partnerschaft zwischen Zülpich und einer französischen Stadt zu schließen. Dieses Ziel sollte zunächst durch einen Schüleraustausch vorbereitet werden. Nach Sicherung der schulpartnerschaftlichen Verbindung war der Weg nicht mehr weit, die offizielle Städtepartnerschaft mit Blaye anzustreben.

Am 16. Februar 1972 kam so nach langen Vorbereitungen die offizielle Verschwisterung zwischen Zülpich und Blaye zustande. Nachdem eine Blayer Delegation unter Leitung des Bürgermeisters Dr. Gerard Grasilier in Zülpich die Verschwisterungsurkunde entgegengenommen und am Zülpicher Karneval mit voller Begeisterung teilgenommen hatte, äußerte sich Dr. Grasilier wie folgt: "An vielen, vielen Kleinigkeiten und Nettigkeiten am Rande unserer Begegnung habe ich füh1en und spüren können, dass die deutsche Seele eine große Hinneigung zur französischen Seele besitzt. Bewahren wir uns diese Zuneigung für die Zukunft und hüten wir sie in unserem Herzen wie in einem kostbaren Schrein. Ich war zum ersten Male in Deutschland und kann Ihnen nicht sagen, welch tiefen Eindruck die Begegnung mit Zülpich auf mich gemacht hat. Die Zukunft liegt hoffnungsvoll vor uns, vor Zülpich und Blaye, vor Deutschland und Frankreich."

Innerhalb eines großen festlichen Programms, das sich fast auf eine ganze Woche erstreckte, wurde dann am 8. Mai 1972 in Blaye feierlich die französische Verschwisterungsurkunde der Zülpicher Delegation übergeben. In seiner offiziellen Rede hob Bürgermeister Josef Peiffer besonders folgendes hervor:

"Die Arbeit fiir Frieden und Fortschritt sollte auch fiir uns eine gemeinsame Zukunftsaufgabe sein, eine Aufgabe, die zugeschnitten ist auf Dinge, die unseren Menschen ein besseres und glückliches Leben in Zukunft sichern. Einer sollte vom anderen lernen, einer sorge sich mit dem anderen um Dinge, die uns auch im Alltag weiterhelfen. Ich meine, nachdem die Freundschaft der beiden Gymnasien mit so großem Erfolg durchgeführt wird, sollten alle aus der Bevölkerung, die Älteren und die Jugend, überlegen, was einen Besuch von Familien oder Vereinen als Besonderheit auszeichnen soll. Ich rufe besonders die Jugend aus beiden Städten auf, die große Chance zu nutzen und in einen Wettbewerb einzutreten mit dem Ziel: Als Frucht der Verschwisterung immer das Beste anzustreben, dies nach außen zu zeigen und wirksam werden zu lassen."




Fazit und Ausblick


Die Städtepartnerschaftsarbeit vollzieht sich heute eher unspektakulär und im Stillen. Das ist Teil der Normalität, die sich in den letzten Jahren eingestellt hat. Sie hat sich aber keinesfalls überlebt. Dafür spricht, dass es nach wie vor viele Bürger gibt, die sich im Rahmen von Partnerschaftsvereinen (in Zülpich die Vereinigung zur Förderung der Städtepartnerschaft Blaye - Zülpich) der Pflege von Städtepartnerschaften annehmen. Sie haben nämlich erkannt, dass die Begegnung im Rahmen von Städtepartnerschaften Möglichkeiten bietet, den beispielsweise der touristische Auslandsaufenthalt, der in der Regel flüchtig und oberflächlich ist, nicht bieten kann. Dies ist in vielen Städtepartnerschaften, wie auch in Zülpich, inzwischen in Form spezieller Begegnungsprogramme umgesetzt worden.

Eines der größten Probleme in der Städtepartnerschaftsbewegung in den nächsten Jahren dürfte die Bewältigung des Generationsübergangs sein. Die traditionellen Partnerschaften wurden bisher überwiegend von der Generation getragen, die den Krieg erlebt hat und daher auch eine besondere Motivation und ein besonderes Engagement in die Städtepartnerschaft einbrachte. Die in den 60er, 70er und 80er Jahren Geborenen müssen dagegen erst noch an die Städtepartnerschaften herangeführt werden. Ihr Engagement für Partnerschaften und ihre Einsicht in die Notwendigkeit der Partnerschaftsarbeit muss geweckt werden.

Denn das gemeinsame "Europäische Haus" kann nur mit den Erfahrungen der Alten und den Ideen der jungen Generation stabil weitergebaut werden.

Rückblickend kann man sagen, dass die Verbindung der beiden Städte, die über deren Gymnasium hergestellt wurde, immer enger und herzlicher geworden ist und immer weiter ausgeweitet wurde. Nicht nur findet alljährlich der Austausch von Schülern statt, sondern auch Privatpersonen und Vereine suchen die jeweilige Partnerstadt bei den verschiedensten Anlässen auf. Mit Recht kann man heute feststellen: Blaye und Zülpich leisten im Rahmen ihrer Möglichkeiten einen wesentlichen Beitrag zu dem großen Ziel - dauerhafte Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich.



Zum 20jährigen Partnerschaftsjubiläum, Blaye - Zülpich, wurde von der Stadt Zülpich, ein Philatelistischer Sonderdruck in einer Auflage von 300 Stück erstellt.

Sonderumschlag mit Sonderstempel Zülpich vom 9.8.1992


Blaye

unsere Partnerstadt an der Gironde

Die Zitadelle von Vauban


Prähistorische Siedlung, "Blavia" zur gallisch-römischen Zeit. Blaye wacht über die Gironde.

Ein Ort, wo sich Geschichte und Legenden, Mythos und Religion, Kriege und Bevölkerung vereinen. Der eilige Reisende wundert sich über die Nonchalance der Stadt; der vorbereitete Besucher lässt sich von den Tiefen der Geschichte überraschen.

Diese ist heute noch allgegenwärtig: jede Epoche hat ihre Spuren hinterlassen, wobei das XVII. Jahrhundert die wichtigste Rolle spielte. Stolz, Klassik und Eroberungen zeichneten diese Zeit. Blaye begann bereits im X. Jahrhundert, dem neolitischen Zeitalter, Geschichte zu schreiben. Sein Felsplateau, welches die Gironde überragt, wurde schon früh zum strategischen Platz, einem Ort der Verteidigung.


Bekannte Persönlichkeiten machten hier Halt und verhalfen der Stadt zu Ruhm. Es war im ersten Eisenzeitalter (-800 bis -200 v.Chr.), als sich eine Stadt entwickelte, die fortan Bestand haben sollte. Gegen Ende des III. Jahrhunderts bis zum Anfang des IV. Jahrhunderts beherbergte Blaye eine Garnison, die "Milites Garonenses". Der Politiker und Poet Ausone hat der Stadt ein Lied gewidmet, im dem er seine wirtschaftliche Bedeutung, vor allem hinsichtlich der Verkehrsverbindungen lobt. Dennoch drohte der Siedlung die Verwüstung durch Invasionen von Wandalen und Westgoten. Charibert II., König von Aquitanien, Bruder von Dagobert 1., gestorben 632, sowie sein junger Sohn Chilperic, ermordet, sind in der vorromanischen Basilika begraben. Blaye wurde im Jahre 732 von Muselmanen erobert, im Jahre 735 dann von Charles Martel zurückerobert.

Kaiser Karl hätte es angeblich Roland zugesagt, so wäre dieser nach der Spanien-Expedition und dem Massaker von Roncesvalles in der Zitadelle begraben worden. In einem bekannten Lied wird seine Grabstätte in Saint-Romain besungen, aber wahrscheinlich ist sie während der Religionskriege verschwunden. Im IX. Jahrhundert sollte Blaye eine letzte Invasion ertragen, die der Normannen.

Zwischen Ende des X. Jahrhunderts und dem XIV. Jahrhundert wechselt das Schloss in Folge der Ereignisse den Besitzer.

In dieser Zeit geschieht es: im XII. Jahrhundert übernimmt der Fürst von Aquitanien Wilhelm IX. das Schloss und zerstörte es.

Zwischen 1126 und 1137 wurde es unter Vulgrin Rudel, einem Nachkömmling des Grafen von Angouleme wieder aufgebaut.

Die Familie Rudel bleibt während drei Jahrhunderten an der Macht. Ihnen ist der Bau des Krankenhauses im Jahre 1257 zu verdanken. Heute stellt es eine bedeutende Etappe auf dem Jakobsweg dar. Ebenso die Abtei Saint-Romain.

Aber ihren Ruf verdankt die Familie Jaufre Rudel, einem Troubadour, der sich in Melissinde, eine orientalische Prinzessin, verliebt. Die Legende sagt, dass er 1147 in Tripolis an Bord eines Schiffes geht und während der Reise in den Armen seiner Angebeteten stirbt.

Im Jahre 1152 wird die Stadt unter englische Herrschaft genommen. Grund dafür ist die Heirat zwischen Alienor von Aquitanien mit Henri II. Plantagenet. 1451 wird sie von Dunois zurückerobert und Karl VII. bestätigt das Stadtprivileg am 7. November 1752. Zehn Jahre später ist Ludwig XI. in Blaye und bewilligt die Einführung der Jurade (Zusammenschluss von Weinbauern).

Im XVI. Jahrhundert wird die Stadt im Laufe der Religionskriege von Kapitän Agrippa d' Aubigene besetzt, später von Marechal de Matignon.

Henri IV. unterschreibt das Stadtprivileg.

Ludwig XII. kommt 1620 nach Blaye.

Von 1630 bis zu seinem Tod im Jahre 1693 ist Claude de Saint Simon Gouverneur von Blaye. Er veranlasst die Austrocknung des Sumpflandes rund um Blaye. Ihm hat man es zu verdanken, dass die Festung heute so ist, wie man sie kennt. Unter der Regierung von Ludwig XIII. wurden die Stadtmauern befestigt, die sich beim Kampf gegen die Protestanten (1592 - 1593) als nicht sicher herausstellten.

Bis 1632 wird konstant an der Befestigung der Zitadelle gearbeitet. Im Jahre 1694 geben der Fürst von Choiseul und Graf von Plessis-Praslin ein Festmahl von politischer Bedeutung, bei dem gleichzeitig die Pralinen erfunden wurden. Sodann wurde die Aufmerksamkeit des königlichen Rats auf Blaye gezogen. Am Königshof wird man sich bewusst, dass Blaye der Schlüssel von Bordeaux und ganz Aquitanien ist.

Ludwig XIV. kommt am 7. August nach Blaye.

Eine Zeit der Renovierungsarbeiten folgt. Diesmal wird die Front der Festung erneuert. Dafür werden 240 Häuser enteignet und abgerissen, um Baumaterial zu liefern. Blaye ist dazu bestimmt, eine große Festung zu werden. Das Schloss bietet nicht mehr genügend Platz für die bedeutend gewordene Garnison. Die Häuser der Oberstadt werden also beschlagnahmt. Hier lässt sich die Garnison nieder. Ebenso in der neuen Kaserne. Die Festung hat nun eine beachtliche Größe angenommen. Aber sobald eine Arbeit abgeschlossen wurde, beginnt an anderer Stelle eine Neue. Zwei Bauherren machten sich einen Namen: Der Marschall von Vauban erstellte einen Bauplan, welcher von Ferri ausgeführt wurde. Vauban hatte die Idee, die günstige Lage zu nutzen und "Herr über den Fluss" zu werden. Er profitierte von der kleinen Insel, die sich in den vergangenen 15 Jahren gebildet hatte und errichtete dort die Festung "Fort Pate". Zusammen mit der dritten Festung "Fort Medoc", auf der anderen Seite des Flusses, bildeten sie eine nahezu undurchdringliche Barriere. Ferri führte bis 1685 die Arbeiten an der Zitadelle durch. Das Hauptwerk wurde 1689 fertig gestellt. Die Kosten beliefen sich auf mehr als eine Million Livres. Die beiden anderen Festungen wurden anschließend erbaut. Blaye wurde somit zur "Brille von Bordeaux", da sie das gesamte Mündungsgebiet überblickte und außerdem ein ausgeklügeltes Verteidigungssystem besaß.

Nach dem Tod des Fürsten Claude de Saint Simon übernimmt sein Sohn Louis seinen Platz. Insgesamt regierte die Familie Saint Simon 125 Jahre in Blaye. Die Memoiren von Louis St. Simon sowie seine Regierungsführung machten ihn unvergesslich.


Vom XIX. Jahrhundert bis heute


Im XIX. Jahrhundert wurde Blaye durch eine wichtige Persönlichkeit gezeichnet: Ihre Königliche Hoheit Marie Caroline, Fürstin von Berry und Schwiegertochter von Karl X.

Im Jahre 1830 startete sie einen Putschversuch gegen den damaligen König von Frankreich, Louis-Philippe, und versuchte, die Provence sowie La Vendee aufzuhetzen. Sie wollte ihren Sohn, Fürst von Bordeaux und Thronerbe, zum König machen.

Truppen von Louis-Philippe (ihrem angeheirateten Onkel) ergriffen sie in Nantes, und sperrten sie vom 15. November 1832 bis zum 8. Juni 1833 ins Gefängnis der Zitadelle von Blaye. Diese Gefangennahme hat die königlichen Gemüter in Frankreich sehr berührt. Besonders in Blaye, wo Legitimsten sich für ihre Freilassung einsetzten.

Der Fürst von Fitz-Jammes bot an für sie ins Gefängnis zu gehen und Chateaubriand schrieb in einem berühmten Pamphlet: "Madame, Ihr Sohn ist mein König". Die Fürstin selber setzte diesem romantischen Drama ein Ende, indem sie am 10. Mai 1833 die kleine Anne-Marie Rosalie zur Welt brachte. Der Marschall Bugeaud, ein Kavalier und Gentleman, begleitete die Gefangene nach Sizilien, ihr Heimatland, wo sie ihren zweiten Ehemann, den Grafen Hector Lucchesi-Palli des Princes de Campo-Franco, kennenlernte.

1841 wird Haussmann Präfekt von Blaye und seinem Umland. Er ist Mitbegründer der Volksschule, das heutige Gymnasium Jaufre Rudel. Blaye bleibt also militärisch von Bedeutung. Politisch Verfolgte, sowie Österreicher aus dem Zweiten Reich, letztendlich 6.000 Deutsche und Russen zwischen 1914 und 1918 werden in Blaye eingesperrt. Entmilitarisiert sollte die Festung abgerissen werden, um ihre Steine für andere bauliche Zwecke zu nutzen. Doch der Journalist Paul Raboutet (1902 - 1968) nahm sich ihrer an. Nachdem er einen Artikel in der Tageszeitung "L'Illustration" veröffentlichte, und dem Minister Jean Zay einen Besuch abstattete, schaffte er es, die Zitadelle am 27. August 1937 zum historischen Kulturgut erklären zu lassen.


Zeitgenössische Wirtschaft und Tourismus


Der wichtigste Rohstoff von Blaye und seiner Umgebung ist auch heute noch der Wein.

Die Römer haben den Weinbau eingeführt und mit der Heirat von Alienor von Aquitanien mit Henri 11. Plantagenet erfuhr er einen Aufschwung. Die Engländer probierten den Rotwein "Claret" und Blaye begann den Weinexport nach Großbritannien, der fortan bestehen sollte. Der Weinbau nimmt eine Fläche von 10.000 Hektar ein, auf ton- und kalkhaltigen Mischböden.

Merlot, Cabernet Sauvignon und Cabernet franc geben dem fruchtigen Rotwein der "Premieres Cotes de Blaye" und "Cotes de Blaye" seinen trüffelartigen runden Geschmack. Er erinnert an reife Früchte und Unterholz. Die Weißweintrauben der Region sind Sauvignon, Muscadelle, Colombard und S6millon. Der Weinbau erfordert besondere Pflege sowie spezielles Werkzeug. Die "Blayer" beherrschen ihr Handwerk perfekt und entsprechend groß ist ihr Stolz.





Aber Blaye ist gleichzeitig ein Hafen, der seit Jahrhunderten besteht. Dank des Hangars und Anlegestellen kann der Hafen 400.000 Tonnen verschiffen. Tanker von 30.000 Tonnen können anlegen. Außerdem gibt es eine Fähre, die Blaye mit dem gegenüberliegenden Ort Lamarque verbindet und eine kurze aber angenehme Kreuzfahrt über die Gironde bietet. Aber bei all den wirtschaftlichen Aktivitäten ist der Tourismus nicht zu vergessen. Das Fremdenverkehrsamt bietet Besuche, Spaziergänge, Rundfahrten, Weinproben ... an.

In Blaye gibt es außerdem dauerhafte sowie temporäre Kunstausstellungen zu sehen. Ende Januar, um den St.-Vincent-Tag, kommen Weinbauern aus der Region "Cotes de Blaye" in die Stadt und bieten ihre Produkte an.

Hier findet der Weinliebhaber Rot- und Weißweine von höchster Qualität. Im Frühling wird die Zitadelle von 30.000 enthusiastischen Gärtnern und Floristen gestürmt, die das Gelände zum Blühen bringen. Seit 1977 gibt es das internationale Reitturnier in Blaye. Jedes Jahr um den 14. Juli (Nationalfeiertag) bietet es Reitern und Pferden die Möglichkeit, ihr Können zu beweisen. Ende Juli vibrieren die Stadtmauern und Wassergräben von den Klängen der Musikgruppen, die im Rahmen des Festivals "Musique en Citadelle" ihr Bestes geben. Ende August/Anfang September organisiert die "Theaterwerkstatt von Blaye" ein Festival. Ihr Ziel ist es, die Kreativität der Akteure zu fördern und ein Theater unter freiem Himmel zu schaffen, was ihnen den Reaktionen der Zuschauer nach perfekt gelingt. Aber noch ist das Jahr nicht zu Ende: An einem Sonntag im Dezember wird die Literatur Blaye's im Rahmen einer Buchausstellung "Livres en Citadelle" geehrt. Ob Roman, Geschichtsbuch oder Comic; man findet hier ein Antiquariat, dessen Geist noch in den Mauern der Zitadelle schwebt. Blaye, eine Stadt, in der heutzutage die Zeit stillzustehen scheint und man das süße Leben genießt, vergisst nicht seine Vergangenheit. Von Jaufre Rudel über Andre Lafon, Agrippa d' Aubigne zu Andre Lamade behält Blaye seinen Glanz.